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Eine kurze Geschichte über Weitwinkel und fliegende Kronkorken

Inmitten der Sommersause 2021 gibt es Einblicke in ein besonderes Foto-Projekt, das ich auf meinem Blog vorstellen möchte. Die Zutatenliste besteht aus: Sonnenschein, Temperaturen zum Dahinschmelzen, Model im Bikini, Wasserzerstäuber und eine Flasche 0,33 l Bier. Bei der fotografischen Umsetzung und späteren Bildentwicklung richten wir dabei unsere Aufmerksamkeit auf ein kleines Detail, das im Endergebnis ganz groß raus kommt und zum Star wird: Der Kronkorken!

Vorbereitung und Aufbau der Location für das spätere Foto

Solltest du vorhaben dieses Projekt selbst umzusetzen, empfehle ich dir folgende Vorgehensweise: Geh in den Getränkemarkt deines Vertrauens uns halte Ausschau nach einer Flasche, die den schicksten und ausgefallensten Kronkorken on top hat, den du finden kannst. Plane hierfür durchaus 20 bis 30 Minuten Zeit ein … So etwas kann dauern. Glaube mir: Der erstbeste Paulaner eignet sich hierfür nicht … In meinem Fall entschied ich mich für die CREW Republic Brauerei in Unterschleißheim, die mit ihrem Deckel bei mir auf ein waschechtes Instant-Like stießen. Echt fancy das Motiv!

Weiter im Aufbau: Auf meiner Dachterrasse positioniere ich unsere liebe Anastasia in einem bequemen Sessel und machte erste Probe-Shots mit meiner Spiegelreflexkamera. Ich stelle grundsätzlich immer erst die Settings an meiner Kamera ein, bevor ich irgendjemanden der beteiligten Personen bemühe, an dem Shot aktiv mitzuwirken. Es ist einfach für alle effizienter, wenn sie sich bis zum großen Moment um Dinge wie Make-up, Kulisse etc. kümmern können. Nachdem Blende (f 3.5) Verschlusszeit (1/1600 s) und natürlich die richtige Brennweite (16 mm) am Objektiv gewählt wurde, ging es im nächsten Schritt an die richtige Koordination vieler einzelner Arbeitsschritte, die alle zusammen passen mussten.

Koordination und Abstimmung einzelner Aufgaben für den perfekten Moment

Um die Szene authentisch einfangen zu können, mussten jetzt einige Dinge gleichzeitig und perfekt ineinanderspielen. Hierzu gehört allen voran das Posing des Models, die mit ihrer lässigen Handbewegung den Charme einer Feierabend-Momentaufnahme suggeriert. Parallel bat ich meine Frau Catrin mit dem Wasserzerstäuber, der eigentlich unseren Pflanzen gute Dienste erweist, Wassertropfen in die Kulisse zu sprühen – und zwar nicht in homöopathischen Mengen sondern wirklich volle Kanone! An alle Models: Blick dabei verziehen? Bitte nicht!

Damit der Kronenkorken perfekt in das Setting passt, habe ich diesen mit einem Faden und Tesa-Streifen an der Rückseite modifiziert, um ihn dann bequem von oben in die Kulisse reinbaumeln zu lassen. Der Plan war, die Vorrichtung einfach mit dem Bereichsreparatur-Pinsel in Photoshop anschließend herauszuretuschieren. Ich hatte nicht erwartet, wie sehr das „baumeln“ zu einem Hindernis werden konnte. Der kleine, kreisrunde Korken hielt einfach nicht still und rotierte pausenlos. Unmöglich so einen vernünftigen Fokus aufzubauen, weswegen ich den Stoffgarn mit einem Stück Metalldraht ersetzt und das Prozedere wiederholte.

Wie ein Dirigent gab ich den Takt vor und hielt dann pausenlos mit meiner Kamera drauf. Der Auslöser, wie auch der Spiegel im Body kamen nicht zur Ruhe. Die Herausforderung: Schärfe auf den Kronkorken und das Gesicht des Models zu bekommen. Nach wenigen Sekunden war alles vorbei. Glücklich ging ich mit meiner Beute auf der SD-Karte an den iMac und sichtete das Ergebnis in Lightroom: Einfach nur cool!

Es war schön, mal wieder ein Projekt mit Catrin und Anastasia umzusetzen und ich danke beiden besonders für ihren hingebungsvollen Einsatz und der Geduld, die sie dabei stets mitbringen.