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Neues Zertifikat: Design Rules – Principles & Practices for great UI Design

MacBook Pro mit Screenshot von Tutorial

In einem Blog-Artikel vom Anfang des Jahres berichtete ich bereits, dass Fortbildung (und warum dies bis zur Kompetenz schon ausreicht, anstelle bis zur Professionalität) in meinem Leben ein wichtiger Bestandteil ist. In meinem Beruf als UX/UI-Designer verändern sich Jahr für Jahr nicht nur Trends, auch die Technik sorgt für Innovationen, die man stets berücksichtigen muss. Doch eine Komponente bleibt allzeit identisch: Das Lösen von Problemen, Führen von Nutzern und die gezielte Kommunikation mit Menschen. Das ist die Hauptaufgabe eines guten Designers. Nicht das Malen von Bildern.

Der Italiener Massimo Vignelli, ein in Mailand geborenen Grafiker, der durch seine vielfältige Arbeit zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhielt, sagte einst diesen entscheidenden Satz: „If you can design one thing, you can design everything.“ Daraus ergibt sich das Verständnis, dass die Prinzipien für gutes Grafik-Design im Grunde die selben Prinzipien bilden, die heutzutage für gutes User-Interface-Design verantwortlich sind.

Englischsprachiger Intensiv-Kurs zu den Regeln guten User-Interface-Designs.

Angelehnt an diesen Gedanken, gibt der sympathische Kurs-Trainer Joe Natoli in knapp zwanzig ausgearbeiteten Design-Mantras wertvolles Wissen und Leseempfehlungen weiter, die jeder Designer wissen sollte. Hier geht’s zum Überblick auf das Video-Tutorial: Design Rules – Principles & Practices for great UI Design. Mir haben die Video-Lektionen sehr gut gefallen!

Form doesn’t (and shouldn’t) follow function

Schön daran ist nicht nur das Wiederholungswissen, auch lehrreiche Aha-Effekte blieben nicht aus: Beispielsweise kennen vermutlich die meisten den von Louis Sullivan (einem der ersten Hochhausarchitekten) bekannten Ausdruck „form follows function“. Ein Designleitsatz der auch später im Bauhaus-Stil Anwendung fand und von vielen besserwissenden Designern gerne und unverschämt oft, mit erhobenem Zeigefinger und mahnender Geste, bis heute hin zitiert wird.

Joe ist anderer Meinung: Form doesn’t (and shouldn’t) follow function. Die Form folgt also nicht der Funktion und sollte es auch nicht tun. Hui! WTF? Wie bitte? Keine Sorge, so bleibt das hier nicht stehen. Er erklärt sich selbstverständlich in dem er diese – frei übersetzte – Meinung dazu vertritt:

Pure Funktionalität sollte niemals vorgeben, wie etwas auszusehen hat. Entscheidend ist der Kontext, in dem eine Person in der Lage sein muss, entsprechend Anwendung darin zu finden, beziehungsweise es nutzen zu können.

Joe Natoli

Ein Beispiel gefällig? Ok. Würdest du eine Hose tragen, nur damit du nicht frierst und deine Beine bedeckt sind (= Funktion)? … Warum gibt es dann unterschiedliche Konfektionsgrößen der Bekleidungsindustrie, wenn die stupide Funktion bei jeder Größe gleichermaßen gewährleistet wäre? Und warum haben Männerhemden unterschiedliche Schnitte wie beispielsweise Slim-Fit, Laufschuhe dicke oder dünne Einlagen und Frauenhosen unterschiedliche Bundhöhen wie High-Waist, Low-Waist und Mid-Waist?

Man könnte ewig so weiter machen. Dabei erkennt man zweifelsfrei, Design spielt eine weitaus wichtigere Rolle, als man ihm vielleicht hin und wieder zusprechen möcte. Design ergänzt Funktionalität oder macht die Dinge erst anwendbar. Dies und einiges mehr konnte ich in diesem tollen Kurs lernen. Thanks to the Author.